10.10.1987

Richtfest des Elternhauses

Bei der Grundsteinlegung konnte der Bauausschuss bereits auf eine erfolgreiche Arbeit bei der architektonischen Gestaltung des Hauses, der Baufinanzierung und Sicherung der Unterhaltskosten zurückblicken.


In vielen Sitzungen des Bauausschusses waren alle Details des neuen Hauses von der Aufteilung der Räume bis hin zu der Farbe der Bettwäsche zu entscheiden. Mit der Kasseler Architektin Sylvia Stöbe fanden wir eine erfahrene Fachfrau, die die Vorstellungen des Ausschusses kreativ umsetzte. Der Göttinger Architekt Peter Johannis übernahm die Bauleitung vor Ort. So entstand auf gut 1.000 qm Wohnfläche ein Haus mit 17 Zimmern für Eltern, ein Küchen- und Wohnbereich für die Familien und ein Spielzimmer für die Kinder Nach anfänglichen Schwierigkeiten, mit unserem Anliegen die Öffentlichkeit zu erreichen, gelang es uns, die Chefredaktion des Göttinger Tageblatts für uns zu gewinnen. Fast täglich berichtete das Tageblatt über Spendenaktionen und den Baufortschritt. So wurden wir geradezu von einer Welle der Spendenbereitschaft überrollt. Bereits bei der Grundsteinlegung waren wir zuversichtlich, die Kosten des Hauses von gut 1.5 Mill. DM aufbringen zu können. Dazu trugen zwei erfolgreiche Anträge an die Deutsche Krebshilfe und das Niedersächsische Zahlenlotto entscheidend bei.
Wegen der Folgekosten traten wir an die Krankenkassen heran, jedoch ohne große Hoffnung auf Erfolg, da die wenigen Elternhäuser, die es bisher in der Bundesrepublik gab, ausschließlich über Spenden finanziert wurden. Glücklicherweise unterstützte uns die damalige Göttinger Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Rita Süssmuth bei den Verhandlungen. So kam es zu der Zusage der Krankenkassen, für die Übernachtung der Eltern eine Pauschale zu bezahlen. Die Finanzierung der psychosozialen Fachkräfte blieb bis heute unsere Angelegenheit.

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