Lichtblick

Ausgabe 20 (11/2007) – Leseprobe

Kyrana May und die neue Herzkind e.V. Kontaktgruppe

Eigentlich sollte der März 2006 der schönste Monat für uns werden, wir bekamen eine Tochter. Ich lag schon mehrere Wochen stationär im Krankenhaus, weil unsere Tochter von meiner Plazenta nicht so gut versorgt wurde. Aber die Ärzte kontrollierten nur und waren sehr zufrieden, dass sie sich trotzdem entwickelte. Gegen Ende der Schwangerschaft beschlossen die Ärzte, unsere Kleine auf die Welt zu holen, da ich eine Beckenverschiebung hatte und die Geburt nicht gut gehen würde. Also sagte man uns, am 23.03. wird der Kaiserschnitt gemacht.

Toni und ich gingen zusammen in den OP. Ich ließ mir nur eine PDA geben, um dann gleich fit zu sein und mein Glück in den Arm nehmen zu können. Um 7.31 Uhr war es dann soweit. Kyrana May kam auf die Welt. Der stolze Papa durfte gleich mit ihr mit und sollte sie eigentlich baden. Ich wurde aus dem OP gefahren und sah Kyrana kurz. Sie war so schön und zerbrechlich, aber auch nicht gebadet. Was war los? Kyrana konnte ihre Wärme nicht halten und hatte Atemprobleme. Die Ärzte sagten, ws wären Frühchenzeichen. Aber es war schon die 38. SSW. Kyrana mußte noch im Kreißsaal bleiben und ich wurde aufs Zimmer gebracht. Nach vielen Stunden noch immer ohne Baby, machte ich mir große Sorgen. Also ging Toni los und fragte mal nach. Kyrana war bei den Schwestern, aber es ging ihr nicht gut. Ich drängte drauf, sie mal sehen zu dürfen. Da bekam ich sie für 10 Min. in den Arm. Ich war so glücklich.

Doch leider wurde sie danach in die Kinderklinik gebracht. Am nächsten Tag durfte ich sie besuchen. Sie hatte überall Kabel und sah schrecklich aus (ich wußte nicht, dass es noch schlimmer werden kann).
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In der Elternhauzeitung gibt es diesen Artikel komplett. Wer ihn und die anderen Berichte gerne lesen möchte, kann im Elternhaus einen Lichtblick bekommen.

Eine Einschulung der besonderen Art

Ja, und am 31. August 2007 war es dann soweit und Julius wurde mit siebeneinhalb Jahren eingeschult. Er stand mit Zuckertüte und Schulranzen zusammen mit anderen Erstklässlern in der Aula einer Schule - mit strahlenden Augen und voller Freude.

Ich war eingeladen zu diesem ganz besonderen Ereignis, durfte teilhaben an diesem bewegenden Moment, nicht ohne Tränen in den Augen.

Julius ist das einzige Kind, das ich in 15 Jahren meiner Arbeit im Elternhaus kennengelernt habe, das ein Rezidiv (einen Rückfall bzw. erneutes Tumorwachstum) eines Medulloblastoms überlebt hat.
Ich finde, dass für Julius jetzt nicht der ERNST DES LEBENS beginnt, sondern den hatte er schon absolut reichlich in seinem kleinen Leben.

So wünsche ich Julius von ganzem Herzen eine gesunde, spannende, lustige - einfach eine ganz normale Schulzeit!!!! 
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Bunt sind schon die Wälder...

Unter diesem Motto haben wir in diesem Jahr mal wieder zu etwas Neuem eingeladen. Wir haben verwaiste Familien zu einem Ausflugstag eingeladen, der hier am Elternhaus startete und am Nachmaittag bei Kaffee und Kuchen hier auch seinen Abschluß fand.

Auf diese Einladung hin, die natürlich im Original etwas ausführlicher war, meldeten sich 14 Erwachsene und 8 Kinder für diesen Tag an.
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Ich fand diesen Tag sehr gelungen für den ersten Versuch, mal wieder etwas Neues auszuprobieren und verwaiste Familien zu neuen Wegen einzuladen im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir waren miteinander unterwegs - sowohl per Pedes, als auch gedanklich sowie emotional, und das in einer ganz anderen Weise als sonst an den Wochenenden für verwaiste Familien. Vielleicht würde ich im nächsten Jahr, sollte es eine ähnliche Veranstaltung geben, das Eine oder Andere etwas anders gestalten. Vielleicht kommen ja auch von den teilnehmenden Familien noch Vorschläge?