Lichtblick

Ausgabe 18  (12/2006) – Leseprobe

Ein überraschender Besuch (Otfried Gericke)

Die "Elternhilfe" feiert ihr zwanzigjähriges Bestehen

Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, was sich vor meinen Augen abspielte. Wir saßen in der Osthalle des Klinikums auf einem etwas erhöhten Podium und berichteten mit verteilten Rollen über 20 Jahre "Elternhilfe für das krebskranke Kind". Vor uns hörten 70 bis 80 eingeladene Gäste unseren Berichten zu, wie alles angefangen hatte, welche Schwierigkeiten zu überwinden waren, wie sich der Verein im Lauf der Zeit gewandelt hatte.

Wir warenm mitten dabei, die Vereinsgeschichte an uns vorbeiziehen zu lassen, als sich hinter dem Rücken der Zuhörer ein seltsamer Zug näherte: Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen - die meisten mit Mützen auf dem Kopf, einige mit Infusionsständern im Schlepptau und alle mit großen Papierblumen in den Händen - steuerte auf unsere Versammlung zu. 

Erst jetzt begriff ich: Sie kamen von der onkologischen Station 4031, um den Geburtstag der "Elternhilfe" mitzufeiern und uns ein sichtbares Zeichen ihres Dankes zu bringen. Gunda Wiedenbruch und Miriam Vollmer, die beiden Erzieherinnen der 4031, hatten in den Tagen zuvor zusammen mit den Kindern bunte Sträuße von Papierblumen gebastelt und überreichten nun allen früheren und jetzigen ehrenamtlich Tätigen eine Papierblume.

Uns alle hatte diese Geste unheimlich gefreut, gerade weil sie so überraschend und von Herzen kam. Und noch etwas Anderes hat dieser Besuch deutlich gemacht: Wir hatten eine Feier ohne Kinder geplant, jetzt waren sie plötzlich da und machten uns bewußt, dass es bei all unseren Aktivitäten eigentlich um sie geht. So haben die Kinder unserer Feier erst den eigentlichen Sinn gegeben.

In der Elternhauzeitung gibt es einige Artikel zum 20-jährigen Bestehen der Elternhilfe. Wer diese und die anderen Berichte gerne lesen möchte, kann im Elternhaus einen Lichtblick bekommen.

Meine Zeit als Waldpirat (Katharina Herzog)

Vom 11.08. - 20.08.05 fuhr ich ins Waldpiratencamp nach Heidelberg.

Nachdem mich meine Mutter verabschiedet hatte, machte ich mich mit den 34 Kindern aus allen Teilen Deutschlands und aus Österreich bekannt. Gemeinsam lernten wir das Camp-Lied. Dann wurden wir in den Hütten aufgeteilt. Ich teilte mir ein Häuschen mit 4 Kindern und 2 Betreuern. Es gab ein Mädchen- und ein Jungendorf. 
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Du Menschenkind! (M. Bagusch)

Du bist so klein unter der Vielzahl der Menschheit, 
aber so groß und einzigartig in Deinem Sein!

Du gibst nicht auf unter der Last, die das Leben für Dich schreibt.
Sei stark wie ein Baum durch die Jahre!

Verblühe nicht, sondern erkenne, wie einzigartig Du bist.
Blühe auf und lebe, zeige allen wie wunderbar Du bist!

Lasse Dein Lebenslied singen, wie der Baum sein Säuseln unter vielen Bäumen erhebt!

Zeige allen wie stark Du sein kannst,
so wie ein Baum, der sich nicht entwurzeln läßt!

Lecke Dein Wunden und bleibe trotzdem stehen.
Du bist einzigartig!

Vergiß es nie
Du Menschenkind!