Lichtblick

Ausgabe 16 (10/2004) – Leseprobe

Der Kampf unserer kleinen "großen" Löwin (I. zur Heide)

Hallo, erstmal möchte ich uns vorstellen: mein Name ist Ines zur Heide und mein Mann Bernd sowie unsere große Tochter Kathleen und unser Supergirl Sophie gehören noch zur Familie.

Während der Schwangerschaft wurden bei Sophie bereits Herzrhythmusstörungen festgestellt. Daher mußte ich viel früher in Hannover in ein Krankenhaus mit einer Frühchen-Intensiv. Ich bekam Medikamente, um Sophies Herzschläge soweit wie möglich "unten zu halten". Zweimal pro Tag wurde ein CTG geschrieben.

Am 10.08.2002 - mein Mann und Kathleen waren gerade zu Besuch - waren von Sophie kaum Herztöne zu hören und danach ging alles sehr schnell. Sophie wurde in der 34. SSW mit einem Notkaiserschnitt auf die Welt geholt. Als ich später erwachte, sagte man mir, dass Sophie auf der Intensivstation liege und dass soweit alles in Ordnung sei. Ich konnte sie leider erst am nächsten Tag sehen und zwei Tage später wurde sie in ein anderes Krankenhaus verlegt. Dort sagte man uns, dass die Herzrhythmusstörungen eigentlich nicht so schlimm seien. Sophie sollte mit einem oder mehreren Medikamenten eingestellt werden und später bei einem Gewicht von mindestens 12 kg sollte sie mittels eines Herzkatheters die Leitungsbahn verödet bekommen, die die Störung verursachte.
Aber leider kam alles ganz anders!!!!!

Wer diesen Bericht von Frau zur Heide - oder auch einen der unten folgenden - weiterlesen möchte, kann im Elternhaus einen Lichtblick bekommen. Es lohnt sich wirklich, die gesamte GeschichteSohies zu kennen - mit langen Krankenhausaufenthalten, aber letztlich Mut machend!

The Power of Life! (K. Funke)

Katharina berichtet von einem Wochenende für ehemals krebserkrankte Jugendliche und deren Geschwister:

"Die Tage waren immer so abwechslungsreich gestaltet, ich hätte nie gedacht, wieviel Aktivität man in drei Tage bringen kann, ohne überfordert zu sein, endlich konnte auch ich mal beim Volleyball mitspielen ohne fertig gemacht zu werden , weil ich nicht die Kraft habe den Ball fest genug zu britschen, oder weil ich nicht so schnell rennen kann wie gesunde Gleichaltrige. Es wurde einfach nur gelacht, wenn mal was schief ging, aber in dem Sinne, dass ich auch mitlachen konnte, es war einfach lustig, wenn der Ball anstatt über Netz 5 m am Spielfeld vorbei flog, weil ich die Angabe gemacht habe. Ich konnte zum ersten Mal Spaß daran haben nicht mehr die Sportskanone von früher zu sein, sondern jemand der alles wieder neu antrainieren und lernen muß. Sogar beim selbst-über-mich-lachen habe ich mich erwischt, aber egal, es ging mir gut dabei, das ist die Hauptsache, der Rest war in dem Moment Nebensache!

Nach soviel Fun und Action kam die Traumreise in ein fernes Land, zu dem Platz, den nur ich kenne, genau richtig ... einfach entspannen, daliegen, träumen, ruhig atmen, frei sein, frei von allen Fängen ...

... Cicero hat einmal gesagt "Je größer die Schwierigkeit die man überwindet desto größer der Erfolg ..." und genau in diesem Moment spürte ich meinen ganz persönlichen Erfolg, der Erfolg den ich mir hart erkämpft habe, und der Erfolg, den die Menschen, die neben mir liegen, auch erreicht haben, genau diesen Erfolg konnte ich nun richtig intensiv spüren und realisieren. Ich war richtig stolz auf uns!"

Freizeitwochenende für verwaiste Familien (M. Wolf)

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Nach dem Abendessen trafen wir uns zur offiziellen Begrüßungsrunde im großen und schön ausgestatteten Seminarraum über den Essräumen um eine Mitte voll Sonnenblumen, Streublüten und Kerzen. Für die Vorstellungsrunde hatten sich Hans-Hermann und Erika etwas Besonderes ausgedacht. Anhand unserer Namensbuchstaben durften wir unsere Charakterzüge und Vorlieben beschreiben. Da gab es unter anderem A wie Auslaufmodelle und J wie Jungen, C wie Clementinenverweigerer und Chaotische, D wie Dicke und H wie Hungrige, E wie Engelsammlerinnen, K wie Kasper und Katzenliebhaber, L wie Lustige und liebe Menschen und N wie Neugierige und besonders Nette!!!

Danach las Hans-Hermann uns die Geschichte von Felix und dem Kummerpüppchen vor, die nicht nur den Kindern gefiel. Natürlich durften alle unter seiner Anleitung selbst ein Sorgenpüppchen basteln. Manch leiser oder lauter Spötter entpuppte sich dann als Sorgenpüppchenspezialist (Erhard und Dirk) - Gerüchten zufolge sollten manche heimlich weitergebastelt haben (Carmen?)! So war die Stimmung dann auch für mich unerwartet ausgelassen!