Lichtblick

Ausgabe 15 (04/2004) – Leseprobe

Noah, unser kleiner Niedersachse!!!!!!!!!

Die Ärzte/-innen und Schwestern waren sehr einfühlsam, nett, erklärten uns, was in der nächsten Zeit an Problemen/Komplikationen kommen kann, aber nicht muss. Und so begann eine Zeit des Wartens, Hoffens, Bangens und Betens.

Die ersten Tage verliefen sehr positiv. Noah konnte bereits nach vier Tagen extubiert werden, der Ductus botali schloss sich nach einer Gabe eines Medikamentes (Prostaglandinhemmer), er brauchte nur wenig Sauerstoff und Blase und Darm funktionierten auch. Jeden Tag wieder Erleichterung, dass sich keine Hirnblutung eingestellt hatte. Für mich wurde das Elternhaus gegenüber der Klinik für die nächsten Monate das zu Hause, mein Mann pendelte jede Woche mit dem Zug zwischen Freiburg und Göttingen. Vier Stunden ICE, eigentlich eine gute Verbindung für diese Strecke. Für viele Freunde und Familie schien die Entfernung schrecklich, doch wir empfanden es gar nicht so schlimm. Ich hatte deutlich mehr Ruhe, als ich es zu Hause gehabt hätte und so konnte ich meine Energie voll und ganz Noah widmen, der es jetzt am allermeisten brauchte. Am zehnten Lebenstag kam dann die Situation, worauf uns die Doc's schon vorbereitet hatten, nämlich nicht zu tief fallen, wenn es mal einen Schritt zurück geht.
..."

Wer diesen Bericht von Familie Brüggemann - oder auch einen der unten folgenden - weiterlesen möchte, kann im Elternhaus einen Lichtblick bekommen. Es lohnt sich wirklich, die gesamte Geschichte zu kennen!

 

Rückenwind - Elterninitiativen schließen sich zusammen (B. Sasse)

"Was aus Zufällen alles wachsen kann: Vor gut einem Jahr trafen sich Herr Gericke, unser Vereinsvorsitzender, und Frau Skiba-Hunkel von Gekko (Herzkinder) "zufällig" beim Tag der offenen Tür im Klinikum und stellten fest, dass man sehr wenig von der Arbeit des anderen weiß. Noch weniger wußte man über die Arbei anderer Elterninitiativen. Beide beschlossen, das zu ändern. Gesagt, getan! Sie stellten Kontakte zu möglichst vielen Selbsthilfegruppen in der Umgebung her, die sich für Kinder mit Krankheiten und Handicaps einsetzen. Alle Gruppen wurden zu einem ersten Kennenlernen ins Elternhaus eingeladen. Interessierte aus ca. 10 verschiedenen Gruppen folgten dieser Einladung.
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Zunächst gaben wir unserer jungen Interessengemeinschaft einen Namen, der auch Programm ist: "Rückenwind". Alle Kinder brauchen Rückenwind, der sie voranbringt, ihnen Auftrieb gibt und dabei als möglichst unsichtbare Kraft wirkt.

"Rückenwind" faßte sich ein Herz und plante eine erste Großveranstaltung mit zwei hochkarätigen Referenten, einer Podiumsdiskussion und einem umfangreichen Rahmenprogramm. Der Weg dahin war nicht immer ganz einfach und von zahlreichen Rückschlägen gekennzeichnet. Aber es war faszinierend zu erleben, wie eine Gruppe zusammenwuchs, persönliche Kontakte und Beziehungen für das gemeinsame Ziel uneigennützig eingebracht wurden und wie Sponsoren überzeugt werden konnten, die unsere Idee finanziell trugen.