Luftsprung! Göttinger Sport- und Bewegungsangebot für krebserkrankte Kinder und Jugendliche

Bewegung, Spiel und Sport sind für Kinder und Jugendliche vielfach Ausdruck purer Lebensfreude und gelten als außerordentlich wichtig für ihre ganzheitliche Entwicklung. Eine onkologische Erkrankung geht – aufgrund der psychischen und physischen Belastungen – vielfach mit einer Einschränkung von Bewegungsaktivitäten einher. Dabei zeigen wissenschaftliche Untersuchungen auf, dass gerade sportive Aktivitäten das aktuelle Wohlbefinden der betroffenen Kinder und Jugendlichen verbessern und ihnen wertvolle psychische und physische Impulse vermitteln können.

Zur Entstehung von Luftsprung
     Das Projekt „Luftsprung“ stellt ein Sport- und Bewegungsangebot für onkologisch erkrankte Kinder und Jugendliche dar und entstand aus einer Kooperation der Universitätsmedizin Göttingen und dem Institut für Sportwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen. Ins Leben gerufen haben dieses Projekt Herr Prof. Dr. Christof Kramm, Leiter der Abteilung für pädiatrische Hämatologie und Onkologie (Klinik für Kinder-und Jugendmedizin) und Frau Prof. Dr. Ina Hunger, Leiterin des Arbeitsbereichs Sportpädagogik und -didaktik des Instituts für Sportwissenschaften der Universität Göttingen. Finanziell gefördert wird das Projekt durch Spenden an die onkologische Kinderstation, wobei Familie Eisenacher aus Göttingen mit einem Betrag von über 12.000 Euro zu der Initiierung und Durchführung dieses Projekts erheblich beigetragen hat und noch immer beiträgt.

Zur Zielsetzung und Durchführung von „Luftsprung“
     Das Angebot findet zwei Mal wöchentlich statt, einmal in der Turnhalle des Sportzentrums der Universität Göttingen und ein weiteres Mal in der Bewegungshalle des Klinikums der Universität Göttingen. Ziel der Bewegungsstunden ist, dass die Kinder und Jugendlichen erfahren, dass sie (wieder) Vertrauen zu ihren körperlichen Fähigkeiten haben können, dass sie selbstwertstärkende Erfahrungen im spielerischen Umgang mit anderen sammeln können und dass sie in dieser Zeit quasi sorglos in ihrem Tun aufgehen können. Die Bewegungseinheiten stehen in der Regel unter einem wechselnden Motto, wie zum Beispiel „etwas wagen“, „etwas gemeinsam schaffen“, „etwas verantworten“ etc. In diesen Stunden werden die Kinder beispielsweise vor bestimmte Herausforderungen gestellt, die sie gemeinsam oder alleine bewältigen sollen (z.B. eine hochgestellte Weichmatte überwinden; gemeinsam auf einer Matte durch die Halle rutschen, sich an den ‚Turnringen‘ so hoch ziehen zu lassen, wie sie es sich zutrauen, ihr Gewicht zu halten oder die Höhe auszuhalten u. ä.) Die Herausforderungen haben also zumeist einen gezielten psychischen und einen ausgewählten motorischen Anspruch. In diesem Sinnespricht man auch von „psychomotorischen Angeboten“. Neben diesen gezielt aufbereiteten Bewegungsangeboten gibt es in jeder Stunde aber auch hinreichend Gelegenheiten für spontane Sportspiele, für das Austoben innerhalb von Bewegungslandschaften oder auch für Einheiten, in denen die Körper- und Sinneswahrnehmung gefördert wird. Grundsätzlich ist das Angebot fürjedes Kindes- und Jugendalter geöffnet. Die Sport- und Bewegungsangebote werden von sportpädagogisch geschulten Lehrkräften durchgeführt. Auch eine medizinisch ausgewiesene Person ist während der Sport- und Bewegungsstunden stets anwesend.

Kontakt und Anmeldung
     Falls Sie Interesse an diesem Angebot haben
oder nähere Informationen wünschen, können Sie sich
gerne an Frau Troppenhagen (Abteilung für pädiatrische Hämatologie und Onkologie, UMG) wenden; entweder telefonisch 0551-3966201 oder
per Mail: paedonko@med.uni-goettingen.de
     Nähere Informationen finden Sie auch unter
https://www.uni-goettingen.de/de/509081.html
     Das Projekt wird gefördert durch Spenden an die
onkologische Kinderstation 4031.

Universitätsmedizin Göttingen
IBAN: DE55 2605 0001 0000 0004 48 · BIC: NOLADE21GOE
Verwendungszweck: Spenden Station 4031 KST 1351150

(Stammend aus: Die Elternhaus Zeitung "Lichtblick" ,28.  Ausgabe 2016 S. 46)

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